Hertha, meine Leidenschaft

Wichtig ist es sich bei Zeiten, 
auf das Spiel vorzubereiten,

Zeitung  lesen, Netz studieren, 

man will sich ja informieren,

Fanclub-Mütze, Trikot, Schal, 

stets das gleiche Ritual,

auch damit ein jeder sieht, 

dass man nur die Hertha liebt.

 

Ab zum Stadion, nicht zu spät, 

Freunde treffen, schau'n was geht,

Fachgespräche, wie geht's aus, 

wer ist aufgestellt, wer raus,

schnell 'nen Steak oder 'ne Wurst, 

ein, zwei Mollen gegen Durst,

und, man will ja nichts verpassen, 

auf geht's zu den Stadionkassen.

 

Buntes Treiben in der Menge, 

man hört erste Fangesänge,

während ich mit and'ren warte, 

träum' ich von der Dauerkarte,

ob mein Unterarm auch passe, 

in die schmale Scannerkasse?

Kurz noch tasten, das macht Sinn, 

HaHoHe, schon bin ich drin.

 

Auf zum Platz, denn Zeit wird's jetzt, 

zum Schluss wir dann doch gehetzt,

Angekommen, zugig, kalt, 

hört, das Dampferhorn erschallt,

mir wird warm, Adrenalin , 

nur nach Hause singt Berlin,

hoch die Schals, die Fahnen wehen, 

wir wollen Hertha siegen sehen!

 

Junge Spieler, alte Hasen, 

guter Mix auf heil'gem Rasen,

viele Jungs aus der Region, 

bring'n Identifikation,

mal Euphorie, mal meine Güte, 

Hertha ist 'ne Wundertüte.
Was auch passiert, völlig egal, 

für mich ist Hertha erste Wahl.

 

Hertha leistet was sie kann, 

Kurve peitscht das Team noch an,
Wahnsinnsstimmung, Gänsehaut, 

niemals leise, immer laut,
spätestens beim ersten Tor, 

geht Zurückhaltung verlor 'n, 
Freudentaumel an der Spree, 

Uffta uffta tätärä!

 

Und beim rausgehen, denk' ich dann, 

meine Hertha, was geht wann?

Siegen im Pokalfinal',

 spiel'n wir international?
Lehn' verträumt  am Denkmalpfeiler: 

Neues Stadion wird noch geiler.
Steil, laut, nah, so soll es werden, 

was gibt's Schöneres auf Erden.

 

Bereitest Freude, gibst mir Kraft,
Hertha, meine Leidenschaft.

 

 

Boris Drigalski

Februar 2018

 

 

 

 

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© Ulrich Sommer